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airberlin-Pleite: Verfahren, Gläubiger, Azubis, Slots

 

08. Nov 2017 - 22:51 Uhr


Info und News

Das Amtsgericht Charlottenburg hat Anfang November das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Fluggesellschaft Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG (Kommanditgesellschaft) und das ihrer persönlich haftenden Gesellschafterin (Komplementärin), der Air Berlin PLC, eröffnet und Eigenverwaltung angeordnet. Ferner ist auch über das Vermögen der airberlin technik GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Das Gericht hat das vom vorläufigen Sachwalter erstattete Gutachten geprüft und festgestellt, dass die Kommanditgesellschaft zahlungsunfähig und zugleich überschuldet ist.


Dem Antrag auf Eigenverwaltung ist stattgegeben worden, da das Gericht davon ausgeht, dass dadurch keine Nachteile für die Gläubiger zu erwarten seien.


Termin für Gläubigerversammlung


Der bisherige vorläufige Sachwalter, Rechtsanwalt Dr. Lucas F. Flöther, Wallstraße 14, 10179 Berlin, ist für das Insolvenzverfahren als (endgültiger) Sachwalter über das Vermögen der Kommanditgesellschaft bestellt worden. Die Mitglieder des Gläubigerausschusses werden bis zur ersten Gläubigerversammlung ihre Aufgaben weiter wahrnehmen.


Das Amtsgericht Charlottenburg hat den Termin für die Gläubigerversammlung für die Kommanditgesellschaft auf den 24. Januar 2018, 10:00 Uhr (Einlass ab 08:30 Uhr), im Estrel Congress Center, Berlin-Neukölln, bestimmt. Dieser Termin ist nicht öffentlich. In dem Termin wird u.a. über den Stand des Insolvenzverfahrens berichtet.


Amtsgericht Charlottenburg


  • Aktenzeichen 36a IN 4295/17 betreffend Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG
  • Aktenzeichen 36a IN 4301/17 betreffend Air Berlin PLC
  • Aktenzeichen 36a IN 4299/17 betreffend airberlin technik GmbH jeweils Beschlüsse vom 01. November 2017

Gläubiger der Kommanditgesellschaft können Insolvenzforderungen schriftlich bis zum 01. Februar 2018 bei dem Sachwalter anmelden. Wegen der Einzelheiten wird auf den nachstehenden und auch veröffentlichen Beschluss Bezug genommen.


Auszubildende der Air Berlin Technik bangen


Wer der neue Betreiber der Air Berlin Technik mit Standort in Düsseldorf wird, ist noch ungewiss. Eines steht jedoch jetzt schon fest: Der Betrieb will in Zukunft nicht weiter ausbilden. Gerade in Zeiten des von Politik und Wirtschaft vielbeschworenen Fachkräftemangels ist das für die Industriegewerkschaft Luftverkehr (IGL) und ihre Partner ein nicht nachvollziehbarer Schritt.


Für Verwunderung sorgte bei den Betroffenen auch die scheinbare Abwesenheit von ver.di in der Sache. IGL hätte von einer alteingesessenen Arbeitnehmervertretung wie ver.di mehr Weitsicht und eine bessere Vorbereitung erwartet. Dass ausgerechnet die Auszubildenden bei den Verhandlungen derart unter den Tisch fallen war für absolut nicht nachvollziehbar.


Von den insgesamt über 40 Auszubildenden kommen gerade mal zwei in Betrieben der Lufthansa Technik in München und Berlin unter, fünf weitere beenden ihr Ausbildung noch dieses Jahr. Für knapp 35 Auszubildende ist die Zukunft noch ungewiss. Die Schwächsten im Betrieb wurden vernachlässigt, die Mehrzahl der jetzt Betroffenen schaut in die Röhre – untragbar, heißt es von der IGL.


Finanzielle Hilfe für Azubis – Jobmesse


Für eine Fortsetzung steht ein Umzug an und andere Aufwendungen sind zu leisten, die bei schmalem Gehalt unverhältnismäßig ins Gewicht fallen und einen Ausbildungsplatzwechsel unter Umständen sogar unmöglich machen. Daher werden gerade Lösungen gesucht, die Auszubildenden neben der erfolgreichen Vermittlung auch finanziell zu unterstützen.


IGL wird hierzu Gespräche mit den verschiedenen Akteuren führen und zeitnah eine weitere Jobmesse in München organisieren. Sobald weitere Details bekannt sind und konkrete Termine und Orte feststehen, wird IGL hierüber informieren.


Flugzeuge der airberlin – Schnäppchen für easyJet


Billigflieger easyJet hat unterdessen mit airberlin als Übernahme eines Teils des Flugbetriebs in Berlin Tegel für 40.000.000 Euro geeinigt. Dies deckt aber noch nicht alle Übergangskosten ab. Bis Dezember sollen zudem die behördlichen Genehmigungen vorliegen. Dabei gehen auch slots und 25 geleaste Flugzeuge in den Betrieb von easyJet über, was auch einem Teil der Crews bei airberlin neue Arbeitsplätze verschaffen soll. 1.000 airberlin-Mitarbeiter sollen bei der neuen Airline unterkommen. In Übereinunft mit ver.di sollen diese deutsche Arbeitsverträge erhalten. 


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