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MTU Aero Engines sieht weiteren Aufwind für 2020

 

28. Nov 2019 - 14:27 Uhr


Wirtschaft

MTU Aero Engines sieht weiteren Aufwind für 2020

Im kommenden Geschäftsjahr dürfte das Wachstum der MTU Aero Engines AG aus den zivilen Bereichen kommen – aus dem zivilen Serien- und Ersatzteilgeschäft ebenso wie aus der zivilen Instandhaltung. Das Militärgeschäft dürfte stabil bleiben.


Die MTU Aero Engines AG hat auf ihrem Kapitalmarkttag einen ersten Ausblick auf das Jahr 2020 veröffentlicht. Die MTU erwartet 2020 eine Zunahme des operativen Ergebnisses im hohen einstelligen Prozentbereich. Die Cash Conversion Rate, die das Verhältnis von Free Cashflow zu bereinigtem Gewinn nach Steuern ausdrückt, dürfte etwa 70 Prozent erreichen. Auf längere Sicht bieten alle Geschäftssegmente der MTU Wachstumspotenzial. "Damit halten wir Kurs und setzen unseren profitablen Wachstumskurs unvermindert fort", resümierte Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG.


MTU profitiert von weltweitem Wachstum


2020 dürften die zivile Instandhaltung und das zivile Seriengeschäft die am stärksten wachsenden Segmente sein. Im MRO-Kerngeschäft rechnet die MTU mit einem Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich. Hier profitiert das Unternehmen von seiner starken Marktposition als unabhängiger Instandhalter ebenso wie von seinen MRO-Partnerschaften mit den OEMs. Aufgrund notwendiger Upgrades dürften 2020 die Instandhaltungsaktivitäten für neue Triebwerksprogramme wie den A320neo-Antrieb PW1100G-JM zunehmen. "Unsere Kunden schätzen das umfangreiche Serviceangebot der MTU Maintenance und unsere Zuverlässigkeit. Das Auftragsvolumen wird 2019 über sechs Milliarden Dollar liegen und so eine langfristige Auslastung sichern", so Programm-Vorstand Michael Schreyögg.


Das anhaltende Wachstum in der zivilen Instandhaltung unterstützt die MTU mit dem Ausbau ihrer Kapazitäten. So wird Ende 2019 das Instandhaltungs-Joint Venture für Getriebefans, die EME Aero in Polen, in Betrieb genommen. In Serbien entsteht ein neuer Reparaturstandort, der 2022 an den Start gehen soll, und das Erweiterungskonzept der MTU Maintenance Zhuhai in China wird konsequent umgesetzt. Finanzvorstand Peter Kameritsch: "Damit schaffen wir die Basis für langfristiges Wachstum in der MRO. Wir gehen davon aus, unseren Umsatz in der zivilen Instandhaltung in den kommenden zehn Jahren zu verdoppeln."


Auch im zivilen Seriengeschäft erwartet die MTU 2020 einen hohen einstelligen prozentualen Umsatzanstieg. Haupttreiber für das Umsatzplus dürfte das PW1100G-JM sein. "Der Getriebefan hat sich als modernste Antriebstechnologie durchgesetzt", so Schreyögg. "Wir rechnen damit, dass bis zum Jahr 2030 etwa 15.000 Getriebefans beim Kunden im Einsatz sind." Optimierungen im zivilen Seriengeschäft erreicht die MTU durch die konsequente Erhöhung des Automatisierungsgrads. "Dadurch sinken Durchlaufzeiten, Kosten und das Working Capital. Gleichzeitig erreichen wir eine bessere Prozess-Stabilität und Qualität", so Technik-Vorstand Lars Wagner.


Kompetenzen der MTU fortentwickeln


Einen Fahrplan für die Zukunft im zivilen Seriengeschäft hat die MTU in ihrer Technologie-Roadmap festgeschrieben. "Sie umfasst evolutionäre Ansätze wie die Weiterentwicklung des Getriebefans ebenso wie revolutionäre neue Antriebskonzepte für die Flugzeuge der Zukunft", erläuterte Wagner. Bei Antrieben künftiger Generationen will die MTU eine noch stärkere Rolle spielen als bisher. Winkler: "Hier wollen wir unsere Kompetenzen noch umfassender einbringen als heute. Wir peilen bei zukünftigen neuen Triebwerksprogrammen an, den MTU-Anteil auf etwa 25 Prozent zu erhöhen."


Der Umsatz des zivilen Ersatzteilgeschäfts dürfte 2020 um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz zunehmen. Hauptumsatztreiber ist hier der A320-Antrieb V2500. Zunehmend an Bedeutung gewinnt das GEnx für die Boeing-Modelle 787 und 747-8: Die GEnx-Flotte ist bereits sehr groß, aber noch immer im Wachstum begriffen.


Den Umsatz im militärischen Geschäft erwartet die MTU 2020 stabil. "Dank unserer Position als führender deutscher Partner mit voller Systemfähigkeit haben wir im Militärbereich gute Perspektiven", so Schreyögg. "Hier dürften uns die Zunahme des deutschen Verteidigungsbudgets verbunden mit anstehenden Entscheidungen über einen Ersatz des Tornados und der ersten Eurofighter-Tranche ebenso zugutekommen wie die nächste europäische Kampfflugzeug-Generation, die wir mit der Next European Fighter Engine unterstützen."


Kameritsch ergänzte zusammenfassend: "Trotz des hohen Investitionsbedarfs, den der Ausbau unseres Geschäfts und das unverminderte Wachstum mit sich bringen, belegt unser Ausblick auf eine Cash Conversion Rate von etwa 70 und ein hohes einstelliges prozentuales Plus beim operativen Ergebnis die Finanzstärke der MTU." Die MTU hatte 2019 ihre Kapitalstruktur optimiert, unter anderem durch die Ausgabe einer neuen Wandelschuldverschreibung und den Teilrückkauf einer ausstehenden Wandelschuldverschreibung.


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