Als Veranstaltung der INNOspace-Initiative standen innovative Anwendungspotenziale der satellitengestützten Erdbeobachtung, Navigation und Kommunikation sowie auf Technologietransferpotenziale für die Gesundheitswirtschaft im Mittelpunkt.
Das Raumfahrtmanagement im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) brachte am Mittwoch im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) Raumfahrtindustrie und -wissenschaft mit dem Gesundheitssektor in der branchenübergreifende Konferenz "Raumfahrttechnologien und -dienstleistungen für die Gesundheitswirtschaft" zusammen. "Wir wollen innovative Projekte vorantreiben, die die Möglichkeiten von Raumfahrtanwendungen ausschöpfen und dazu beitragen, Herausforderungen an das Gesundheitswesen des 21. Jahrhunderts zu meistern. Dabei haben wir insbesondere den anthropogenen Klimawandel und den demografischen Wandel im Blick", betonte Dr. Walther Pelzer, Mitglied des DLR-Vorstands und zuständig für das DLR Raumfahrtmanagement, in Stuttgart.
Über 200 Teilnehmer kamen zur INNOspace-Konferenz "Raumfahrttechnologien und -dienstleistungen für die Gesundheitswirtschaft" des DLR Raumfahrtmanagements ins Haus der Wirtschaft nach Stuttgart. Gegenseitiger Austausch kann sowohl für die Raumfahrt als auch für den Gesundheitssektor einen technologischen Fortschritt erbringen. Wie diese Vernetzung beider Branchen verbessert werden soll, erklärt der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek MdB, auf der Veranstaltung: "INNOspace ist eine Initiative, die vom DLR Raumfahrtmanagement im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gestartet wurde. Diese zielt auf die Vernetzung von verschiedenen Branchen mit der Raumfahrt ab. Daher wird in wenigen Wochen das INNOspace-Netzwerk Space2Health gegründet, um weitere Projekte zwischen der Raumfahrt und dem Gesundheitssektor zu initiieren und den gegenseitigen Austausch zu fördern."
Welchen Stellenwert Hochtechnologie wie Raumfahrt und Medizin für das Bundesland Baden-Württemberg haben und wie bedeutend hier eine gute Vernetzung ist, betonte die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, während der Konferenz: "Wichtige Hochtechnologiebranchen wie die Medizintechnik, die Gesundheitswirtschaft oder die Raumfahrt leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass Baden-Württemberg zu den innovativsten Regionen Europas zählt. Um diese Spitzenposition auch in Zukunft zu behaupten, sind ein reger Austausch und eine gute Vernetzung zwischen den Branchen unverzichtbar. Hierfür bietet der INNOspace-Kongress eine hervorragende Gelegenheit."
Vier parallel stattfindende Workshops am Nachmittag vertieften die Themen: Prävention und Gesundheitsvorsorge, medizinische Versorgung, Digitalisierung, KI und Datensicherheit sowie Zertifizierung, Validierung und Testing. Einblicke in die Gesundheits- und Medizintechnikbranche für die Akteure der Raumfahrt gaben Dr. Mani Raffi, Vorstandsmitglied der Krankenkasse BARMER, sowie Prof. Dr. Joachim Latsch, Leiter des Instituts für Präventions- und Bewegungsmedizin der Hochschule Fresenius. Im Fokus standen hier digitale Dienstleistungen im Gesundheitswesen sowie die Prävention und Gesundheitsvorsorge. Akteure der Raumfahrt beleuchteten in diversen Vorträgen die Herausforderungen und branchenübergreifende Potenziale.
Die angestrebte Vernetzung zwischen Raumfahrt und Gesundheit bezeichnete Dr. Matthias Maurer, deutscher ESA-Astronaut, als zukunftsträchtige Chance für den Standort Deutschland. Danach erläuterte Prof. Jens Jordan, der Leiter des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin, die Möglichkeiten zur praktischen Anwendung von Raumfahrttechnologien und -dienstleistungen in der medizinischen Versorgung. Die potenziellen Anwendungen autonom handelnder KI-Assistenzsysteme in der Raumfahrt sowie auf der Erde erläuterte Dr. Christian Karrasch, CIMON-Projektleiter beim DLR Raumfahrtmanagement.
Auf dem Galeriebild: INNOspace-Konferenz zu Raumfahrt und Gesundheitswirtschaft tagte in Stuttgart: Im Haus der Wirtschaft in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart fand am 05. Februar 2020 die INNOspace-Konferenz "Raumfahrttechnologien und -dienstleistungen für die Gesundheitswirtschaft" statt. Im Bild (v. l.): Klaus Mayer, Ministerialrat und Leiter des Referats 33 Automobil- und Produktionsindustrie, Logistik, Jennifer Frei, Referentin im Referat 33 Automobil- und Produktionsindustrie, Logistik, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand zuständig für das Raumfahrtmanagement, Franziska Zeitler, Leiterin der Abteilung Innovation & Neue Märkte im DLR Raumfahrtmanagement, und Vanja Sebastian Zander, Referent in der Abteilung Innovation & Neue Märkte.