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Sonnensonde Solar Orbiter: Bald kommen erste Bilder

 

09. Jul 2020 - 22:59 Uhr


Raumfahrt

 Sonnensonde Solar Orbiter: Bald kommen erste Bilder

Die ESA will die ersten Aufnahmen von Solar Orbiter, der neuen ESA-Raumsonde zur Beobachtung der Sonne, am 16. Juli 2020 der Öffentlichkeit präsentieren. Auch die beteiligten Wissenschaftler hinter der Mission werden sprechen.


Die am 10. Februar gestartete Mission Solar Orbiter schloss Mitte Juni ihre Inbetriebnahmephase ab und führte eine erste Annäherung an die Sonne durch. Kurz darauf konnten Forscher aus Europa und den USA, die für die zehn Instrumente der Mission verantwortlich sind, zum ersten Mal die gesamte Instrumenten-Suite konzertiert testen.


Solar Orbiter überascht mit Ergebnissen


Trotz der Rückschläge, mit denen die Teams bei der Inbetriebnahme der Raumsonde und ihrer Instrumente inmitten der COVID-19-Pandemie konfrontiert waren, war die erste Abbildungskampagne ein großer Erfolg. "Die ersten Bilder übertreffen unsere Erwartungen", erklärt Daniel Müller, ESA-Projektwissenschaftler für Solar Orbiter. "Wir sehen bereits Hinweise auf sehr interessante Phänomene, die wir bisher noch nicht im Detail beobachten konnten. Die zehn Instrumente an Bord von Solar Orbiter funktionieren wunderbar und bieten zusammen eine ganzheitliche Sicht auf die Sonne und den Sonnenwind. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass Solar Orbiter dazu beitragen wird, dass wir tiefgehende offene Fragen über die Sonne beantworten können."


Detailfotos, 77 Mio. km nah am Glutofen Sonne


Noch nie zuvor wurden Aufnahmen von der Sonne aus einer so geringen Entfernung gemacht. Während des ersten Perihels, dem sonnennächsten Punkt auf der elliptischen Umlaufbahn von Solar Orbiter, trennten nur etwa 77 Millionen Kilometer die Sonde von unserem Zentralgestirn, das entspricht etwa der Hälfte des Abstands zwischen Sonne und Erde. Die Raumsonde wird der Sonne noch viel näherkommen. Aktuell befindet sie sich in der Cruise-Phase und kreist in zunehmend engeren Ellipsen um die Sonne. Ab Ende 2021 soll sich die Raumsonde in der Wissenschaftsphase auf nur 42 Millionen Kilometer an die Sonnenoberfläche annähern, näher als der Planet Merkur.


Solar Orbiter ist eine Weltraummission in internationaler Zusammenarbeit zwischen ESA und NASA. Deutschland beteiligte sich an der Entwicklung von sechs der zehn Instrumente an Bord der Mission Solar Orbiter. Das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) leitet das Team um das Doppelteleskop PHI (Polarimetric and Helioseismic Imager), das hochauflösende Messungen des Magnetfeldes der Sonne für die volle Sonnenscheibe liefern wird. Die Betreiber der Sonde werden die Umlaufbahn von Solar Orbiter schrittweise neigen, damit die Instrumente zum ersten Mal richtig auf die Pole der Sonne schauen können.


Mission von Ländern und High-Tech Firmen


Das MPS spielt eine wichtige Rolle bei drei weiteren Fernerkundungsinstrumenten: dem Extreme Ultraviolet Imager (EUI), dem Metis Coronagraph und dem Extreme Ultraviolet Imaging Spectroscope SPICE. Die Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) ist stark am Energetic Particle Detector (EPD) beteiligt. Das Leibniz-Institut für Sonnenphysik (KIS) stellte ein wichtiges System für das PHI zur Verfügung. Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) ist maßgeblich am Röntgenteleskop STIX (Spectrometer/Telescope for Imaging X-rays) beteiligt und hat auch zum Energetic Particle Detector (EPD) beigetragen. Die deutschen Unternehmen Airbus Deutschland, RCD, IABG, ETS, CERANOVIS, CAU, MTA und MTSP waren ebenfalls an der Bereitstellung von Komponenten für die Raumsonde beteiligt.


Österreich beteiligte sich an drei der zehn Instrumente sowie am Solar Orbiter selbst. Die österreichischen Unternehmen Ruag und Siemens waren ebenfalls an der Lieferung von Komponenten für die Raumsonde beteiligt. Auch die Schweiz ist an drei Instrumenten an Bord des Solar Orbiter beteiligt: dem Röntgenspektrometer/Teleskop STIX, mit Principal Investigator Säm Krucker vom Institut für Data Science FHNW, und den Instrumenten EUI (Extreme Ultraviolet Imager) und SPICE (Spectral Imaging of the Coronal Environment).


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