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Corona-Pandemie belastet Luftfahrtbereich von Ruag

 

28. Aug 2020 - 22:11 Uhr


Wirtschaft

Corona-Pandemie belastet Luftfahrtbereich von Ruag

Während die in der Luftfahrt tätigen Geschäftsbereiche der Schweizer Ruag besonders von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sind, zeigt der Geschäftsbereich Ammotec wachsende Umsatz- und EBIT-Zahlen. Seit Anfang 2020 ist Ruag International ein eigenständiges Unternehmen. Die Entflechtung ist erfolgreich abgeschlossen.


Ruag International verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 insbesondere bedingt durch die COVID-19-Pandemie insgesamt einen negativen EBIT und rückläufigen Umsatz. Der Nettoumsatz ging um 10,9 Prozent auf CHF 570 Mio. (Vorjahresperiode CHF 640 Mio.) zurück. Der EBIT sank auf CHF -42 Mio. (CHF -11 Mio.).


Luftfahrt leidet: Einbruch in Flugzeugbau und -unterhalt


Der Rückgang beim Nettoumsatz um CHF 70 Mio. auf CHF 570 Mio. ist sowohl auf Fremdwährungseffekte, wegfallende Umsätze aufgrund von Devestitionen, wie auch auf organische Umsatzrückgänge zurückzuführen. Insbesondere die beiden in der Luftfahrt tätigen Geschäftsbereiche Aerostructures und MRO International (Unterhalt von Luftfahrzeugen) haben die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie deutlich gespürt. Die Auslieferungen von Flugzeugrumpfsektionen für den A320 reduzierten sich um rund 30 Prozent und die Auslastung im Unterhalt von Luftfahrzeugen ist ebenfalls deutlich gesunken.


Die Geschäftsbereiche Space und Ammotec waren von der Pandemie weniger betroffen und konnten ihre Umsätze im Vergleich zur Vorjahresperiode steigern. Erfreulich ist weiter, dass letztgenannte Geschäftsbereiche ihre Umsätze im zunehmend wichtigen amerikanischen Markt fast zu gleichen Teilen um gesamthaft CHF 23 Mio. auf CHF 83 Mio. (CHF 65 Mio.) steigern konnten.


Maßnahmen der Schweizer zur Kostensenkun


Mit CHF -42 Mio. ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vergleich zur Vorjahresperiode um CHF 31 Mio. gesunken. Bis auf Ammotec verzeichnen alle Bereiche einen tieferen EBIT gegenüber der Vorjahresperiode. Neben den negativen Effekten von COVID-19 haben auch die weiterlaufenden Transformationskosten für die Neuausrichtung das Betriebsergebnis belastet. Als Reaktion auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hat das Unternehmen im ersten Halbjahr diverse Maßnahmen umgesetzt: Neben der Implementierung empfindlicher Kostensenkungsmaßnahmen, der Einführung von Kurzarbeit für rund 1.700 Mitarbeitende primär in der Schweiz und Deutschland und einem Einstellungsstopp, hat das Unternehmen ein Programm lanciert, welches die Liquidität im Konzern verbessern und schützen soll.


Urs Kiener, CEO a.i. von Ruag International bemerkt zum Halbjahresabschluss: "Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie waren für uns insbesondere im Luftfahrtbereich deutlich spürbar – und werden uns noch längere Zeit begleiten. Die begonnene Transformation werden wir deshalb im zweiten Halbjahr beschleunigen müssen und umfassende Veränderungen anstossen, um die Zukunftsfähigkeit zu sichern."


Seit Anfang 2020 operiert Ruag International als eigenständiges Unternehmen und soll in den nächsten Jahren weiterentwickelt und schrittweise privatisiert werden. Mit der Bilanzspaltung, die der Bundesrat am 22. April zur Kenntnis genommen hat, wurde die Entflechtung per Mitte 2020 materiell abgeschlossen. Der Umsatzanteil von Ruag International gegenüber dem VBS (Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport) betrug im ersten Halbjahr noch 14 Prozent und umfasst insbesondere Leistungen aus den Geschäftsbereichen Ammotec und MRO International. Ruag International erzielte im ersten Halbjahr 83 Prozent aller Nettoumsätze im Ausland. Per Ende Juni 2020 beschäftigt das Unternehmen an weltweit 50 Standorten 6.451 Mitarbeitende (6.626).


Free Cash Flow gestiegen


Der Free Cash Flow stieg im ersten Halbjahr 2020 um 35,3 Prozent auf CHF -108 Mio. (Vorjahr CHF -167 Mio.). Diese Entwicklung spiegelt die jeweils zu Beginn des Jahres starke Kapitalbindung bei Ammotec aufgrund der Vorproduktion von Jagdmunition im ersten Semester mit anschließendem Abverkauf sowie generell höheren Auslieferungen an Armeen und Behörden gegen Ende des Jahres wieder. Die Nettofinanzposition erhöhte sich im Vergleich zum 30. Juni 2019 von CHF -104 Mio. auf CHF 50 Mio., was einer Zunahme von 148,1 Prozent entspricht.


Ruag International erwartet insbesondere aufgrund der negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie in den Geschäftsbereichen Aerostructures und MRO International für das Geschäftsjahr 2020 einen tieferen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr und nach wie vor ein negatives Betriebsergebnis (EBIT). Für Ammotec rechnet das Unternehmen für das zweite Halbjahr mit einer weiterhin positiven Entwicklung.


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