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Windkanal-Forschung in Göttingen: Mit Mach 2,2 auf dem Boden

 

22. Aug 2013 - 22:09 Uhr


Technik

Windkanal-Forschung in Göttingen: Mit Mach 2,2 auf dem Boden

Von den Anfängen der Airbus-Familie bis zum Eurofighter und A400M – in einem der bedeutendsten Windkanäle Deutschlands wird seit 50 Jahren Luftfahrtforschung betrieben. Der Transsonische Windkanal Göttingen (TWG) wird auch heute noch für die Erforschung künftiger Raumfahrzeuge, Flugzeuge und Hubschrauber eingesetzt.

Betrieben wird der Windkanal von der Stiftung Deutsch-Niederländische Windkanäle (DNW), einer 1976 gegründeten gemeinsamen Tochter des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des Niederländischen Luft- und Raumfahrtlaboratoriums (NLR).

Simulationen bis Mach 2,2

Im TWG kann simuliert werden, wie sich Flugzeuge im so genannten transsonischen Bereich nahe der Schallgeschwindigkeit (etwa 1.000 km/h) und darüber hinaus (bis zu mehr als zweifacher Schallgeschwindigkeit, Mach 2,2) verhalten. "Für diesen Geschwindigkeitsbereich ist der Göttinger Windkanal die wichtigste Anlage Deutschlands", sagt Professor Georg Eitelberg, Direktor der DNW.

Der 50 Meter lange und zwölf Meter hohe Windkanal hat einen Wert von 45 Millionen Euro. Ein Verdichter lässt mit einer Leistung von bis zu 12 Megawatt Luft an maßstabsgetreuen Modellen in einer ein Mal ein Meter großen Messstrecke vorbeiströmen. Mithilfe modernster Technik kann diese Strömung sichtbar gemacht und vermessen werden.

Der TWG wurde 1963 in Betrieb genommen, um die nach dem Zweiten Weltkrieg wiedererstandene deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie zu unterstützen. "Vergleichbare Anlagen gab es damals in Deutschland nicht", sagt Dr. Karl-Wilhelm Bock, Leiter der DNW in Göttingen und Köln. 1992 sowie 2009 wurde er umfangreich modernisiert. Dabei sind die Leistungen des Windkanals deutlich ausgebaut worden.

Vom Beginn von Airbus bis hin zu Raumgleitern

Der TWG ist die wichtigste Anlage, die die DNW auf dem Gelände des DLR-Standortes in Göttingen betreibt. Weitere Testeinrichtungen der DNW befinden sich in Amsterdam und Marknesse in den Niederlanden sowie in Göttingen, Braunschweig und Köln in Deutschland. Hauptaufgabe der DNW sind Windkanal-Untersuchungen für die Grundlagenforschung, aber auch im Auftrag der internationalen Luft- und Raumfahrtindustrie.

So sind wiederverwendbare Raumfahrzeuge ähnlich dem Space Shuttle, elastische Tragflügel für Transportflugzeuge oder leise Hubschrauberrotoren Beispiele für Auftragsmessungen im TWG. Für die Grundlagenforschung werden neuartige Steuerungssysteme, der Strömungslärm in Passagierflugzeugen oder der Einfluss von Böen und Turbulenzen auf Flugzeuge untersucht. Pro Jahr werden im TWG Messungen im Umfang von mehr als 2,5 Millionen Euro durchgeführt.

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