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Abwehrschutz: Blend-Strahl-System gegen Laser-gelenkte Waffen

 

28. Dez 2012 - 15:20 Uhr


Technik

Abwehrschutz: Blend-Strahl-System gegen Laser-gelenkte Waffen

Ein elektronisches Schutzsystem soll Fahrzeugen, Schiffen und Hubschraubern erstmals eine zuverlässige Abwehr von lasergelenkten Waffen ermöglichen. Das Schutzsystem nutzt dabei eine spezielle Multispektraltechnologie, die auch gegen Schutzbrillen wirkt.

"Die Laser-Bedrohung von Streitkräften im Einsatz nimmt immer mehr zu, weil Waffen wie lasergelenkte Flugkörper oder Scharfschützengewehre mit Laser-Zieloptik weit verbreitet sind", erklärt Elmar Compans, Leiter des Geschäftsbereichs Sensors & Electronic Warfare bei Cassidian.

Dazzling - Blendung durch gesteuerten Laserstrahl

"Durch die Kombination unserer langjährigen Erfahrung mit Laser-Warnsensoren und unterschiedlichsten Abwehr-Lasern sowie die Verwendung verfügbarer kommerzieller Komponenten ist es uns gelungen, eine einzigartig wirkungsvolle, zielgerichtete Gegenmaßnahme zu entwickeln".

Das Schutzkonzept, das Cassidian im Auftrag der deutschen Beschaffungsbehörde entwickelt hat, beruht auf dem sog. "dazzling", d.h. der Blendung der Zieloptik des feindlichen Flugkörpers mit einem augensicheren Laserstrahl. Denn die Zielsteuerung Lasergelenkter Raketen funktioniert so, dass der Schütze das Visier der Waffenstation auf das Ziel gerichtet hält.

Entweder werden von der Waffenstation Steuerungssignale per Laser an den Flugkörper gesendet oder die Waffenstation selbst richtet einen Laserstrahl auf das Ziel, dessen Reflektionen die Rakete ins Ziel führen. In beiden Fällen kann der Schütze wegen des Blendstrahls dem Ziel nicht mehr folgen, so dass der Flugkörper keine Zieldaten mehr erhält und am Ziel vorbei fliegt. Die zur Zeit übliche Gegenmaßnahme besteht im Ausstoßen künstlichen Nebels.

Keine Gefahr fürs menschliche Auge

Das Schutzsystem von Cassidian setzt eine spezielle Multispektraltechnologie ein, die auch gegen Schutzbrillen wirkt. Dabei ist die Verwendung eines augensicheren Lasers wichtig, um das System z.B. an Bord von Schiffen oder Hubschraubern auch in zivilem Umfeld – etwa in Häfen oder auf Flugplätzen – einsetzen zu können. D.h. die Blendung ist nicht verbunden mit einer Schädigung des Auges. Cassidian hat hierzu in Zusammenarbeit mit dem Flugmedizinischen Institut der Bundeswehr eine medizinische Studie durchgeführt und die Blendwirkung unterhalb der für Augen zulässigen Bestrahlungsstärke nachgewiesen.

Voraussetzung für einen effizienten Schutz ist eine schnelle und präzise Detektion der Bedrohung durch einen Sensor mit extrem hoher Richtungsauflösung, die die zielgenaue Ausrichtung des Laserstrahls ermöglicht. Das Schutzsystem von Cassidian hat seine Wirksamkeit in Feldtests bei der Wehrtechnischen Dienststelle 81 in Greding mit Erfolg unter Beweis gestellt. Weitere Tests sollen im kommenden Jahr folgen.

Cassidian ist einer der weltweiten Marktführer bei Flugkörper-Warnsystemen. So ist ein Warnsensor des Unternehmens, der MILDS (= Missile Launch Detection System), mit über 8.000 verkauften Exemplaren das Standardgerät für Hubschrauber und Missionsflugzeuge.

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