Die Winterdienste an den beiden Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel stehen in den Startlöchern. Spezielles Gerät, Spezialkräfte und Helfer machen sich bereit, damit die Flugzeuge auch im Winter sicher starten und landen können.
Dies erfordert eine enge Abstimmung zwischen der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH und allen beteiligten Partnern, die Aufgaben sind dabei genau verteilt. Die Flughafengesellschaft räumt die Start- und Landebahnen, Rollwege und Vorfelder sowie Straßen und Gehwege auf der Landseite. GlobeGround Berlin übernimmt an beiden Standorten die Flugzeugenteisung. Wie in den Vorjahren ist der Enteisungskoordinator der GlobeGround Berlin wieder an beiden Standorten im jeweiligen Airport Control Center (ACC) vor Ort, von wo aus alle zentralen Flughafenprozesse gesteuert und überwacht werden.
Die Vorfeldflächen und Rollwege des BER sind in Betrieb (die Südbahn nicht) und werden durch den Winterdienst betreut. Der Winterdienst in Schönefeld wurde Ende September 2015 erfolgreich von der EASA zertifiziert.
Nach dem Winter ist vor dem Winter: Vorbereitung sowie Wartung und Instandsetzung der Technik laufen bei der Flughafengesellschaft und der GlobeGround Berlin schon den ganzen Sommer hindurch. Ab September finden dann die Schulungen und das Training der Mitarbeiter und die Abstimmung mit den Dienstleistern statt. Winterdiesel und Enteisungsmittel kommen dann im Oktober, es folgt die Umrüstung der Fahrzeuge auf Schneepflüge statt Mähwerke.
Normaler Schichtbeginn in Tegel um 04:00 Uhr, damit um 06:00 Uhr der Flugbetrieb aufgenommen werden kann. Rufbereitschaft bereits ab 01:15 Uhr für extreme Wetterlagen. In Schönefeld läuft der Winterdienst ebenso wie der Flugbetrieb 24/7. Die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter liegt von zu Hause bis auf die Piste bei innerhalb 90 Minuten. Bei andauerndem Schneefall sind die Mitarbeiter rund um die Uhr in mehreren Schichten im Einsatz.
Insgesamt haben die Flughäfen Berlin 74 flughafenspezifische Räumgeräte: 39 in Tegel, 35 in Schönefeld. Darunter:
Durchschnittlich dauert eine Enteisung ca. zehn bis 20 Minuten, abhängig von Flugzeuggröße, Wetterbedingungen und Enteisungsart. Je nach Witterung, Niederschlag und Flugzeugtyp können dann ca. 150 Liter ADF (Aircraft De-Icing Fluid) ausreichend sein, bei starkem Schneefall sind teilweise mehrere Tausend Liter notwendig. Operative Verkehrssteuerungssysteme wurden ertüchtigt: Damit können Beginn, Dauer und Ende der Flugzeugenteisung nun systemgestützt geplant und bei der Planung der Roll- und Startprozesse berücksichtigt werden, um "Staus" vor der Startbahn zu verkürzen.
Die Lagerkapazität für Enteisungsmittel beträgt in Tegel insgesamt 274.300 Liter, davon 208.000 Liter im Tanklager und 66.300 Liter allein schon in den Fahrzeugen. In Schönefeld sind es insgesamt 496.000 Liter, davon 450.000 Liter im Tanklager und 46.000 Liter in den Fahrzeugen. Zusätzliche Kapazität befinden sich im Notfalllager in Berlin und Schkopau: min. 500.000 Liter lagern hier in der Hochsaison.
Alle Mitarbeiter erhalten eine ausführliche Schulung von eineinhalb Wochen zur Vermittlung theoretischer Grundlagen und Schulung der praktischen Anwendung einer Flugzeugenteisung. Dazu gehört auch der Einsatz eines Enteisungs-Simulators während der praktischen Trainingsmodule sowie für Auffrischungskurse. Die operative Entscheidung über Standplatz- oder Remote-Enteisung fällt je nach meteorologischen Bedingungen. Bis zu 160 Mitarbeiter der GlobeGround Berlin sorgen dann für die Flugzeugenteisung.