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Airbus benennt Compliance-Berater

 

22. Mai 2017 - 13:39 Uhr


Wirtschaft

Bei Airbus wird ein Independent Compliance Review Panel (ICRP) auf die Prozesse im Konzern achten. Das ICRP ist mit renommierten externen Beratern besetzt. So hat das unabhängige Gremium zur Kontrolle der Einhaltung des regelkonformen Geschäftsgebarens ("Compliance") folgende Mitglieder: unter anderem der Brite Lord Gold, die Französin Noëlle Lenoir und der Deutsche Theo Waigel. Als erfahrene Compliance-Berater für große Konzerne werden sie Zugang zu allen Ebenen des Unternehmens haben und den CEO und das Board von Airbus dabei unterstützen, die Prozesse, Richtlinien, Strukturen und die Unternehmenskultur in Bezug auf Compliance noch weiter zu verbessern.


Airbus CEO Tom Enders sagte: "Airbus hat seinen Compliance-Prozess und die entsprechenden Richtlinien und Strukturen in den vergangenen zehn Jahren aufgebaut und kontinuierlich verbessert. Vor einem Jahr haben wir selbst Auslassungen und falsche Angaben in Unterlagen festgestellt und diese gegenüber den Behörden offengelegt. In den anschließenden Untersuchungen haben wir in vollem Umfang mit den Ermittlungsbehörden zusammengearbeitet. Unsere wichtigste Aufgabe ist es nun, unser Compliance-System noch weiter zu verbessern. Um einwandfreies Verhalten fest in allen unseren Geschäftsprozessen zu verankern, müssen wir sowohl unsere Systeme als auch unsere Unternehmenskultur genau unter die Lupe nehmen. Deshalb haben wir uns entschieden, erfahrene unabhängige Experten hinzuzuziehen, die uns auf unserem weiteren Weg hinterfragen und beraten. Lord Gold, Noëlle Lenoir und Theo Waigel werden uns dabei unterstützen, ein wirksames Veränderungsprogramm aufzusetzen, das die identifizierten Themen angeht", sagte Enders.


Lord Gold war 37 Jahre als Rechtsanwalt bei Herbert Smith tätig, in den Jahren 2005 bis 2010 als Senior Partner der Sozietät. Im März 2011 gründete er das Consultingunternehmen David Gold & Associates, das hochrangige Experten für die strategische Rechtsberatung bereitstellt. Lord Gold ist einer der führenden Prozessanwälte Großbritanniens und verfügt über enorme Erfahrung in der Arbeit auf höchster Ebene mit Konzernen, Regierungen und Aufsichtsbehörden weltweit. Lord Gold prüfte, nachdem gegen Rolls-Royce in verschiedenen Ländern Bestechungs- und Korruptionsvorwürfe erhoben worden waren, die weltweiten Compliance-Richtlinien des Herstellers zur Korruptionsbekämpfung. Er ist Life Peer (Peer auf Lebenszeit) der Conservative Party im britischen House of Lords.


Noëlle Lenoir ist als Partnerin der Sozietät Kramer Levin auf Wettbewerbsrecht, öffentliches Wirtschaftsrecht und wirtschaftsrechtliche Regelungen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene spezialisiert. Von 2002 bis 2004 war Lenoir Frankreichs Ministerin für Europäische Angelegenheiten und war das jüngste jemals in den französischen Verfassungsrat berufene Mitglied. Seit 1984 ist sie Mitglied des französischen Conseil d’Etat (Staatsrat für Verwaltungs- und Steuerangelegenheiten).


Dr. Theodor Waigel war von 1989 bis 1998 Bundesminister der Finanzen im Kabinett von Helmut Kohl und von 1989 bis 1999 Vorsitzender der Christlich-Sozialen Union (CSU) in Bayern. Von 1972 bis 2002 war er Mitglied des Bundestags. Der angesehene Rechtsanwalt praktiziert seit 1967 und berät seit 1999 Konzerne und Regierungsstellen in Vergütungs-, Governance- und Compliance-Fragen. Von 2009 bis 2012 war Dr. Waigel als externer Berater für die Einhaltung der Compliance-Richtlinien bei Siemens tätig.


Airbus hatte bereits früher bekannt gegeben, dass in Folge der von Airbus selbst gemeldeten Auslassungen und falschen Angaben im Zusammenhang mit externen Beratern koordinierte Ermittlungen seitens der britischen Antikorruptionsbehörde (Serious Fraud Office – SFO) und der französischen Finanzstaatsanwaltschaft (Parquet National Financier – PNF) aufgrund des Verdachts auf Betrug, Bestechung und Korruption im zivilen Luftfahrtgeschäft von Airbus eingeleitet wurden.


Airbus ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Luft- und Raumfahrt sowie den dazugehörigen Dienstleistungen. Der Umsatz von Airbus betrug im Jahr 2016 67 Mrd. Euro, die Anzahl der Mitarbeiter rund 134.000. Weitere Informationen über das ICRP und seine Compliance-Aktivitäten stellt Airbus hier bereit.


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